secx

IT-SecX 2012

Written by  on November 12, 2012

Einige Notizen und Anmerkungen zur IT-SecX am 09.11.12 an der FH in St. Pölten

Es ist mir positiv aufgefallen, dass bei jedem Vortrag jemand von der FH dabei war, der die Einhaltung der Vortragszeiten überwachte. Dadurch war der Wechsel zwischen den einzelnen Vortragsräumen deutlich entspannter.
Verwirrend war, dass Johann Haag erst nach dem Keynote-Speaker seine Begrüßungsrede gehalten hat, da dieser leider schon zu einem anderen Termin musste. Dadurch wurde ihm von der Menge nur mehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Mit 520 registrierten Teilnehmern die bisher größte IT-SecX.
Neu im Angebot war auch das etwas größere Buffet. Dieses Jahr mit Club-Mate im Angebot.

"Cyberdefence – eine militärische Herausforderung"
von OberstdG Mag. Walter Unger

Der Mann weiß, wovon er spricht. Hat aber zu wenig Zeit auf die interessanten Details einzugehen.

"Cyber threats for grown ups" Dishing the dirt about mailware-detection as experienced by the Austrian milCERT
von Mag. DI(FH) Ulrich Pöschl

Eine Erklärung, wie einfach sich durch einen leicht abgeänderten Datei-Header, Trojaner an Virenscannern vorbeischleusen lassen.
Wurde von der Lösung im milCERT eine verdächtige Datei gefunden, dauert es 6-7 Tage, bis die Virenhersteller Signaturen dafür bereitstellen!

Social Engineering – There is no patch against human stupidity
von DI Gerald Kortschak, BSc, CMC

Link: Maltego http://paterva.com/web6/products/maltego.php

Advanced Security – Wieso aktuelle Security-Lösungen nicht mehr ausreichen
von Helmut Wahrmann

Die Vorstellung der Traffic Monitoring Appliance von RSA.
Interessante Tatsache: In manchen Firmen besteht der Traffic aus 50 – 60 % Youtube-Videos.
Der komplette Traffic wird durch die Appliance getunnelt. Verschlüsselter Traffic muss zur Überwachung über die Appliance als Man-in-the-middle abgefangen werden.
Nach Datenschutzgesetz ist das laut dem Vortragenden kein Problem – aber der Betriebsrat muss eingebunden werden.
Der QR-Code auf den Pfefferminz-Bonbons von RSA/EMC² liefert eine "Invalid URL"…

Data Loss Prevention in der Realität
von Rene Pfeiffer

Das Problem bei bestehenden Lösungen ist, dass man für neue Daten Hashes erfassen müsste.
Man kann bei Daten in der Cloud nicht sicher sein, wer alles die Möglichkeit zum Zugriff hat:
National Security Letters
http://www.youtube.com/watch?v=C25EkdWLU1k
http://en.wikipedia.org/wiki/National_security_letter
Fazit: Man kann sich bestenfalls gegen das versehentliche Hinausgeben von Daten schützen. Dafür lohnt sich der hohe Aufwand nicht.

Hash collisions, rouge CA's und Fake SSL Zertifikate
von Franz Lehner

Es gibt ca. 600 verschiedene CA's – bei irgendwem passieren Fehler, die zum komprimitieren benutzt werden können.
Fazit: Ein SSL Zertifikat sagt aus, dass ein mir völlig unbekannter Geld an einen anderen mir völlig unbekannten bezahlt hat!

Anatomie eines Webserver-Hacks
von Rene Freingruber und Alexander Inführ

Die beiden recht jung wirkenden Vortragenden dürften noch nicht über sehr viel Präsentationserfahrung verfügen. Sie haben sich zu viel Inhalt für die Vortragsdauer vorgenommen. Trotzdem war der Vortrag das Highlight des Abends.
Nach der Informationsbeschaffung mittels Cross-Site-Scripting und SQL-Injection wurde zuerst eine simple PHP Shell hochgeladen. Nach einer recht detaillierten Erklärung des Exploits wird die Shell schließlich mit Root-Rechten ausgestattet. Tosender Applaus, trotz fortgeschrittener Stunde folgte!

IT-SecX 2011

Written by  on November 12, 2011

Einige Notizen und Anmerkungen zur 5. IT-SecX am 11.11.11 an der FH in St. Pölten …

Security City
Zu Beginn und in den Pausen bestand wieder sich über Biometrie (Gesichtserkennung), Forensik, Lockpicking und Steganographie zu informieren. Besonders beim Lockpicking-Stand gab es Stau, weil jeder versuchen wollte die von Studenten gebaute Holztüre zu knacken.

Fürchten wir uns vor dem Richtigen? – Bedrohungen aus dem Internet aus der Sicht eines CERT
Keynote von Robert Schischka
Ein großartiger Talk.

Auch Kriminelle programmieren für Marktanteile

(erklärt warum Windows das Hauptangriffsziel ist)

unerquicklich

ein häufig benutztes Wort, für absolute Katastrophen

"Schießen auf den Boten" ist kontraproduktiv

Microsoft Security Intelligence Report Vol. 11
Maleware-Domainlist

Online Misbehavior – Ein sicherer Hafen für Fehlverhalten im Internet?
von Edith Huber
Obwohl anfangs die rechtlichen Grundlagen schlüssig erklärt werden, für mich einer der schwächeren Talks. Präsentiert wurde eine Studie aus 2009 mit den Daten von 2008.
Im schnelllebigen Internetzeitalter betrachte ich das als absolut veraltet. Aus den nicht einmal 100 angzeigten Vorfällen und einer Umfrage unter ca. 750 Personen wurde hochgerechnet, dass 1,5 Millionen Österreicher vom Cyberstalking betroffen sind. Ob man hier aus den über 2000 Anzeigen aus 2011 was hochrechnen kann?

Ausgewählte Angriffsvektoren
von Michael Kafka und Rene Pfeiffer
Ein interessanter Talk, der die Frage "Fürchten wir uns vor dem Richtigen?" aus der Keynote umkehrte auf "Vertrauen wir dem Richtigen?". Beleuchtet wurden unter anderem die Angriffe auf Diginotar, die Auswirkungen. Und vor allem, wie die Zertifizierungen zustande kommen, und woher die Webbrowser wissen, wem sie vertrauen können.

Workshop: Using the Metasploit Framework
von Bernhard Thaler
Endlich habe ich die Teilnahme an dem Workshop geschafft. Ganz knapp habe ich noch einen Rechner im Labor ergattert. Bernhard hält einen großartigen Vortrag – beginnend mit der Geschichte von Exploits bis zur Entstehung von Metasploit und dem Vergleich mit kommerziellen Lösungen, die ähnliches leisten. Zum Abschluss kann auch tatsächlich ein Exploit gegen einen Windows Server in der Laborumgebung angewendet werden.
Obwohl der Workshop genau dort aufhört, wo es wirklich spannend wird ist ein Grundstein für die weitere Beschäftigung mit Metasploit gelegt.
Weiterführende Infos:
WikiBook Metasploit
Metasploit Unleashed
Metasploit: A Penetration Tester's Guide
Security-Tube

Verhaltensbasierte Malwareanalyse
von Robert Luh
Auch wenn ich nur mehr die zweite Hälfte des Vortrages gesehen habe, weiß ich worum es geht. 1000ende Samples wurden vom neuen Malware-Labor untersucht und zwar mit Anubis. Insgesamt soll über die System-Calls einer Probe ermittelt werden, wie gefährlich die Software ist.

Verhaltensbasierte Ähnlichkeitssuche bei Maleware
von Johannes Kaufmann
Durch die schon recht späte Stunde und die Ähnlichkeit zum vorigen Talk leider ein "unerquicklicher" Talk.

Konfigurationsmanagement mit Puppet
von Alexander Weidinger
Der letzte Vortrag startet erst nach 23:15 und geht bis 00:15. Aber trotzdem ein sehr erfrischender Talk von einem redegewandten Vortragenden. Für mich vermutlich auch deshalb wieder interessant, weil ich erst dieses Jahr selber Puppet für einige Systeme implementiert habe.
Es fallen trotzdem eine Menge interessanter Stichwörter, wie ich noch einiges verbessern kann. Erwähnt seien hier
– die Erweiterung Hiera
– die Weboberfläche The Foreman
Exported Ressources
Puppet Repositories | leider für SuSE nicht aktuell
Puppet at Loggly

Fazit
Alles in allem wieder eine gelungene und interessante Veranstaltung, die dieses Jahr auch ans Teilnehmerlimit gestoßen ist. Dieser Bericht deckt natürlich nur einen Bruchteil der insgesamt fünf parallel laufenden Tracks der IT-SecX ab…

Die Unterlagen zu allen Vorträgen und das komplette Programm gibt es wie immer unter itsecx.fhstp.ac.at (sobald diese online sind).

IT-SeCX 2010

Written by  on November 14, 2010

Die IT-SeCX fand bereits zum 4. Mal an der FH St. Pölten statt. Wieder einmal wurde ein tolles Programm aus Vorträgen, Workshops und der Hacker-Challange geboten. …

Wer wie ich etwas früher dran war, konnte auch die Angebote im Eingangsbereich nutzen. Ein Vergleich biometrischer Merkmale mit berühmten Personen war möglich. Der Vergleich von mir mit Tom Cruise brachte 51% Ähnlichkeit. Sehr interessant an den biometrischen Vergleichen war, dass viele der weiteren männlichen Testpersonen eine höhere Ähnlichkeit mit weiblichen Prominenten hatten als mit männlichen Berühmtheiten.

Beim Lockpicking konnte diesmal ein "Gerät" aus Gartenmaterialien bewundert werden, welches das Öffnen von gekippten Fenstern ermöglicht. Dies wurde leider nur per Video vorgeführt, zeigte aber sehr gut auf, dass die Fenster im Erdgeschoss nicht gekippt bleiben sollten.Auch ein Schlagschlüssel konnte ausprobiert werden. Damit können Schlösser ohne einfach sichtbare Spuren geöffnet werden.

Interessantes konnte der Keynote-Speaker DI Thomas Brandstetter zum Thema Stuxnet bereichten. Leider werden die Folien des Vortrages nicht zum Download zur Verfügung stehen.

Trotz der großen Verbreitung des Wurms auf viele 10.000ende Rechner gibt es bis heute nur 19 betroffene, bekannte Industrieanlagen. Schaden an industriellen Anlagen wurde allerdings nirgends angerichtet. Daher wird davon ausgegangen, dass entweder das eigentliche Ziel des Wurms bereits erreicht wurde oder der Wurm das Ziel nicht mehr erreichen kann, da die ausgenutzten Lücken mittlerweile behoben sind.

Im Workshop "Einführung in die Maleware-Analyse – Reverse Code Engineering" von Florian Eichelberger wurden erst einige Tools vorgestellt, welche alle kostenfrei und teilweise auch im Quellcode zur Verfügung stehen.
Die Liste zeigt einige der Tools, die Links wurden von mir eingefügt.



Leider gab es ein paar kleine Problemchen, das zu analysierende RootKit zum Laufen zu bringen und die Zeit wurde etwas knapp. Das führte dazu dass wir auch die halbstündige Pause damit verbrachten, das RootKit in seine Bestandteile zu zerlegen.

Daher kam ich auch in der Vortrag "Die Evolution der Videoüberwachung: Vom menschlichen Beobachter zum intelligenten Algorithmus" deutlich zu spät. Aber ich konnte noch miterleben wie spannende Videos gezeigt wurden, nach denen mit den ausgewählten Algorithmen Alarme bei entsprechendem Verhalten ausgelöst wurden.

Der nächste Programmpunkt für mich war mein Vortrag "Analyse eines gehackten Webservers unter Linux". Dabei kamen meiner Meinung nach einige der Punkte aus dem Maleware-Analyse Workshop wieder vor. Eine Beurteilung meines Vortrages werde ich natürlich Anderen überlassen. Die Folien sind auch auf Slideshare.net zu finden:

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Gegen Ende wurde noch bei "Web Application Security – Wir sind bestens vor Angriffen gesichert, wir haben eine Firewall" gezeigt, dass eine Firewall allein keine ausreichende Abhilfe für moderne Web 2.0 Anwendungen darstellt. Es wurden hier wirklich ausgezeichnete Live-Hacks geboten, wie etwa SQL Injection und Cross-Site-Scripting funktioniert und was damit alles angestellt werden kann.

Es gab noch deutlich mehr Programmpunkte – ich habe allerdings nur diese hier zusammengefasst, die ich mir auch selber angeschaut habe. Nähere Infos zur Veranstaltung, und in Kürze auch ein Archiv und Fotos, sind zu finden unter itsecx.fhstp.ac.at