pihole
Pi-hole mit rekursivem Nameserver
Wer sich Sorgen um die Privatsphäre macht, sollte Pi-hole direkt mit eigenem, rekursivem Nameserver betreiben, statt die DNS Daten an Google, Cloudflare oder seinem Internetprovider zu spenden.
Beschrieben wird das etwa unter Setting up Pi-hole as a recursive DNS server solution
Nochmal von mir getestet auf „Raspbian GNU/Linux 9 (stretch)“
apt-get install unbound # root hints herunterladen, sollte man ab und zu aktualisieren wget -O root.hints https://www.internic.net/domain/named.root sudo mv root.hints /var/lib/unbound/
/etc/unbound/unbound.conf.d/pi-hole.conf
server: # If no logfile is specified, syslog is used # logfile: "/var/log/unbound/unbound.log" verbosity: 0 port: 5353 do-ip4: yes do-udp: yes do-tcp: yes # May be set to yes if you have IPv6 connectivity do-ip6: no # Use this only when you downloaded the list of primary root servers! root-hints: "/var/lib/unbound/root.hints" # Trust glue only if it is within the servers authority harden-glue: yes # Require DNSSEC data for trust-anchored zones, if such data is absent, the zone becomes BOGUS harden-dnssec-stripped: yes # Don't use Capitalization randomization as it known to cause DNSSEC issues sometimes # see https://discourse.pi-hole.net/t/unbound-stubby-or-dnscrypt-proxy/9378 for further details use-caps-for-id: no # Reduce EDNS reassembly buffer size. # Suggested by the unbound man page to reduce fragmentation reassembly problems edns-buffer-size: 1472 # Perform prefetching of close to expired message cache entries # This only applies to domains that have been frequently queried prefetch: yes # One thread should be sufficient, can be increased on beefy machines. In reality for most users running on small networks or on a single machine it should be unnecessary to seek performance enhancement by increasing num-threads above 1. num-threads: 1 # Ensure kernel buffer is large enough to not lose messages in traffic spikes so-rcvbuf: 1m # Ensure privacy of local IP ranges private-address: 192.168.0.0/16 private-address: 169.254.0.0/16 private-address: 172.16.0.0/12 private-address: 10.0.0.0/8 private-address: fd00::/8 private-address: fe80::/10
service unbound start # Dienst aktivieren systemctl enable unbound dig pi-hole.net @127.0.0.1 -p 5353
DNS Sec testen
dig sigfail.verteiltesysteme.net @127.0.0.1 -p 5353 dig sigok.verteiltesysteme.net @127.0.0.1 -p 5353
Im Pi-hole Admin als DNS Server festlegen: „127.0.0.1#5353“
Pi-hole, dnsmasq und privacy
Idee: Um es Datensammlern schwerer zu machen, die eigenen DNS Anfragen auf möglichst viele DNS Server verteilen. Das kann man in Pi-hole ganz leicht konfigurieren. Pi-hole verwendet im Hintergrund dnsmasq zur Namensauflösung. Laut Manpage sollte eine Anfrage nur zu einem Server gehen, außer es wird die Option –all-servers verwendet:
–all-servers
By default, when dnsmasq has more than one upstream server available, it will send queries to just one server. Setting this flag forces dnsmasq to send all queries to all available servers. The reply from the server which answers first will be returned to the original requester.
Die Option ist nicht gesetzt. Auch eine Nachfrage an Pi-hole bestätigt das. Aber trotzdem verhält sich dnsmasq nicht wie erwartet und schickt trotzdem die Anfragen an alle eingetragenen Nameserver.
Test mit tcpdump und mehreren Nameservern eingetragen:
05:20:25.118102 IP 10.0.0.99.50586 > 10.0.0.110.53: 58302+ A? ctldl.windowsupdate.com. (41) 05:20:25.118817 IP 10.0.0.110.6516 > 1.0.0.1.53: 6292+ A? ctldl.windowsupdate.com. (41) 05:20:25.119191 IP 10.0.0.110.6516 > 1.1.1.1.53: 6292+ A? ctldl.windowsupdate.com. (41) 05:20:25.130168 IP 1.0.0.1.53 > 10.0.0.110.6516: 6292 5/0/0 CNAME ctldl.windowsupdate.nsatc.net., CNAME ctldl.windowsupdate.com.edgesuite.net., CNAME a1621.g.akamai.net., A 104.83.4.152, A 104.83.4.170 (193) 05:20:25.130799 IP 1.1.1.1.53 > 10.0.0.110.6516: 6292 5/0/0 CNAME ctldl.windowsupdate.nsatc.net., CNAME ctldl.windowsupdate.com.edgesuite.net., CNAME a1621.g.akamai.net., A 104.83.4.152, A 104.83.4.170 (193)
Das heißt, für maximale Privacy sollte man eher den ersten und zweiten Nameserver des gleichen Anbieters nehmen und den Anbieter eventuell ab und zu wechseln.
Pihole: Interne DNS Zone
Pihole verwendet dnsmasq. Dadurch kann auch ganz einfach eine interne DNS Zone aufgebaut werden.
Dazu sind am Pi diese Schritte notwendig:
/etc/dnsmasq.d/02-mydns.conf
addn-hosts=/etc/hosts.mydomain
/etc/hosts.mydomain
10.0.0.1 router.int.example.com 10.0.0.2 one.int.example.com 10.0.0.3 pi.int.example.com 10.0.0.4 two.int.example.com
# service dnsmasq restart
Update – seit Pihole 4 den restart auslösen mit
# service pihole-FTL restart
Pi-hole
Wie kann man mehr aus einer eher bescheidenen Internetanbindung herausholen? Am schnellsten ist der Traffic, der eingespart werden kann. Auch dann wenn genügend Bandbreite vorhanden wäre.
Was könnte man sparen? Spam- ähm… natürlich Werbenetzwerke und bereits bekannte Maleware bieten sich an. Am einfachsten sind Adblocker als Browser-Erweiterung zu verwenden. Aber die bekommt man so schlecht auf alle Geräte, wie zum Beispiel aufs Smart TV oder den Blueray Player. Auch am Handy schaut es eher düster aus mit Adblocking. Wer mehrere Browser verwendet muss schon auf einem Gerät mehrere Plugins einrichten und aktuell halten!
Warum also nicht Adblocking auf DNS-Ebene im ganzen Netzwerk? Exakt das setzt Pi-hole auf einem Raspberry Pi um.
Pi-hole setzt auf dnsmasq und stellt am Besten auch gleich den DHCP Dienst zur Verfügung. Der lässt sich ganz einfach über das Webinterface konfigurieren. Dieses zeigt auch recht interessante Statistiken an.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass man seine DNS Anfragen über verschiedene Anbieter verteilen kann, so dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass jemand alle Daten auf einmal bekommt. Und man ist nicht der verordneten Zensur der lokalen DNS Anbieter unterworfen.
Vordefiniert sind die Nameserver von Google, OpenDNS (gehört zu CISCO), Level3, Norton, Comodo und DNS.WATCH. Es steht aber frei einfach eigene zu definieren.